Forschungsfelder

Forschungsfelder

Europa im Nahen Osten – Der Nahe Osten in Europa integriert fünf Forschungsfelder, die an Bruchlinien nationaler, religiöser oder kultureller Vorverständnisse ansetzen. Aus unterschiedlichen disziplinären Perspektiven (Anthropologie, Islamwissenschaft, Philologie, Geschichte, Literaturwissenschaft, Politologie) zielt EUME darauf ab, die Bedeutung der Forschung zu außereuropäischen Kulturen und Gesellschaften für die Differenzierung der Geistes- und Sozialwissenschaften unter den Bedingungen globaler Verflechtungen und Fragmentierungen deutlich zu machen.

Mobile Traditionen: Vergleichende Perspektiven auf nahöstliche Literaturen
ist literaturwissenschaftlich ausgerichtet und untersucht nahöstliche Literaturen im Hinblick auf nationalphilologische Kanonbildungen, Übersetzungsprozesse und literarische Verflechtungen mit den Literaturen anderer Regionen.
Leitung: Friederike Pannewick (Philipps-Universität Marburg) und Samah Selim (Rutgers University)

Städtevergleich: Governance, Partizipation und Diversität
möchte aus den historischen Erfahrungen der kulturellen und religiöser Differenz in den Städten des Mittelmeerraums und angrenzenden Regionen zur Debatte über Zivilgesellschaft, Teilhabe, deliberative Verfahren, Meinungsbildung, Staatsbürgerschaft, Migration und Mobilisierung beitragen.
Leitung: Ulrike Freitag und Nora Lafi (beide Leibniz-Zentrum Moderner Orient, Berlin)

Tradition und die Kritik der Moderne: Säkularismus, Fundamentalismus und Religion aus nahöstlichen Perspektiven
ist begriffsgeschichtlich orientiert und darauf ausgerichtet, Schlüsselbegriffe der Moderne im Horizont nahöstlicher Erfahrungen zu durchdenken, um zu inklusiveren Vorstellungen von Politik und Gesellschaft beizutragen.
Leitung: Amnon Raz-Krakotzkin (Ben Gurion University of the Negev)

Politisches Denken, eine Archäologie der Gegenwart, gesellschaftlicher Wandel und die Transformationsprozesse im Nahen Osten
sind weitere Schwerpunkte, die sich in den letzten Jahren herausgebildet haben und von mehreren Kollegiumsmitgliedern und Fellows vertreten werden (u.a. Cilja Harders, Friederike Pannewick, Rachid Ouaissa).

The Prison Narratives of Assad's Syria: Voices, Texts, Publics (SYRASP)
ist ein Projekt, das EUME-Fellow Anne-Marie McManus im Rahmen eines ERC Starting Grants seit April 2020 für fünf Jahre am Forum Transregionale Studien verfolgen wird. Das Projekt beschäftigt sich mit der Analyse syrischer Gefängnisnarrative seit den 1970er-Jahren bis heute sowie mit (oppositionellen) Überlebensnarrativen, die für die politische Kultur Syriens und seiner Diaspora eine besondere Bedeutung haben.

Die Forschungsfelder und -themen bilden den Rahmen von EUME, in dessen Zentrum ein Postdoc-Programm steht, das jedes Jahr Fellows, insbesondere aus dem Nahen Osten, aber auch aus den USA, Afrika, Südasien und Europa, in der Regel für die Dauer eines akademischen Jahres nach Berlin einlädt, um an ihren Forschungsvorhaben zu arbeiten. In den letzten Jahren kommen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler verstärkt auch für längere Zeiträume als EUME-Fellows an das Forum Transregionale Studien, u.a. durch Stipendien der Alexander von Humboldt-Stiftung, der Fritz Thyssen Stiftung, der VolkswagenStiftung und anderer Förderer.